Krebs

Krebs – doch das Herz soll mir gesunden

Ich habe Krebs, Brustkrebs.  Was für eine emotionale Achterbahnfahrt! Jetzt gibt es nur noch ein Ziel für mich: Gerade jetzt soll mein Herz mir gesunden.

 

Diagnose in der S-Bahn

Meine Diagnose erfuhr ich auf eine kuriose Art in der S-Bahn.

Als ich den Brief vom Mammografie-Screening mit einem neuen Termin für die Wiedervorstellung erhalten hatte, hatte ich mich sehr sorgfältig selbst untersucht. Es war absolut nichts zu tasten gewesen. So hielt ich den Termin für eine Routinesache und fuhr völlig unbesorgt mit der S-Bahn in die Innenstadt zur Praxis.

Ich saß in der S-Bahn und hatte gerade nichts Besseres zu tun. Ganz entspannt fragte ich meine innere Stimme, was sie von der Sache hielt. Und glasklar vernahm ich: „Du hast Krebs und du wirst eine Behandlung brauchen.“  Der Schock fuhr mir gehörig in die Glieder. Aber dann tat ich das Ganze ab und dachte: „Na ja, das war wohl diesmal nicht meine innere Stimme, sondern eher unbewusste Ängste, die sich da bemerkbar gemacht haben.“

Als ich dann ins Sprechzimmer gerufen wurde, hingen meine Röntgenbilder am Schirm und ich konnte sofort sehen, dass meine innere Stimme wohl recht gehabt hatte. Die Ärztin entnahm eine Probe aus dem Tumor. Sie war sich nach den Befunden schon ziemlich sicher, dass ich Brustkrebs haben würde.

Und so verwandelte ich mich innerhalb von 20 Minuten von einer gesunden Frau in eine Brustkrebspatientin.

 

Gesundheitswahn und Götterbote

Ich realisierte, dass ich einer Spielart des Gesundheitswahnes erlegen war: Ich hatte mir niemals vorstellen können, Krebs zu bekommen.

Und nun hatte ich diese Krebskrankheit, von der man nie sicher sagen kann, dass sie ausgeheilt ist. Das Wort „Schläferzelle“ bekam eine neue Bedeutung. Schläferzellen des Brustkrebses können viele Jahre, sogar Jahrzehnte im Körper ruhen. Warum und wie sie aktiviert werden, weiß man nicht.

Mein Götterbote war wieder an meine Seite getreten und wird von jetzt an bei mir bleiben. Der Götterbote Tod hatte mich schon auf den Weg zum Erwachen gebracht. Nun wird er mich immer wieder daran erinnern, dass zu Potte kommen muss mit meinem Weg.

 

Doch das Herz soll mir gesunden

Dieser Satz fiel mir als allererstes ein, nachdem ich die Diagnose erhalten hatte. Was heißt „Das Herz soll mir gesunden“? Der Ausdruck stammt aus einer Begegnung des Buddha mit dem alten, gebrechlichen Nakulapita.

 

Nakulapita-Sutta S 22.1 Teil 1

Im Bhaggerland bei Sumsumaragiri im Bhesakala-Hain im Wildpark besuchte der Hausvater Nakulapita den Erhabenen und sprach:

„Herr, ich bin nun gebrechlich, in die Jahre gekommen, ein Greis. Ich habe mein Leben gelebt, ein hohes Alter erreicht. Mein Körper ist hinfällig, ständig kränkle ich. Ich werde den Erhabenen und die geistmächtigen Mönche nicht mehr lange besuchen können. Möge mich der Erhabene beraten, möge mich der Erhabene anleiten, dass es mir lange Zeit zu Segen und Wohlfahrt dient.“ –

„So ist es Hausvater, ja so ist es, Hausvater: Gebrechlich ist dein Körper, empfindlich wie ein rohes Ei. Wahrhaftig, Hasvater: Wer einen solchen Körper herumschleppt und behaupten wollte, er sei auch nur einen Augenblick frei von Gebrechen – was wäre das anderes als Torheit! Darum, Hausvater, geht es für dich darum einzuüben: ‚Mag auch mein Körper krank sein – das Herz soll mir gesunden.‘ Darin kannst du dich üben.

(Übersetzg. v. Fritz Schäfer aus „Der Buddha sprach nicht nur mit Mönchen und Nonnen“)

 

Schleudergang

Nach der Operation dachte ich oft an die Befundbesprechung 9 Tage später. Erst dann würde ich erfahren, ob der Tumor im Gesunden entfernt wurde und wie der Tumor im Einzelnen beschaffen war. Davon wiederum hing die Therapieentscheidung ab. Chemotherapie? Bestrahlung sowieso. Antihormontherapie?

Sofort stieg Angst auf. Mal eine kleine Welle und dann wieder eine Woge, die sich über mir brach, so dass ich erstmal kaum Luft bekam.

Was ging hier vor? Es war komplett irrational. Mein eigenes medizinisches Wissen und alle Ärzte sagten mir, dass meine Heilungschancen sehr gut seien. Aber ich bekam diese Angst nicht unter Kontrolle. Die Angst schien eigentlich völlig unabhängig von meiner Realität zu agieren.

In den gegenwärtigen Augenblick zu gehen, funktionierte nicht. Die Angst zu beobachten, funktionierte nicht. Sie war zu groß, ich schaffte es nicht. Und sie wurde einfach nicht weniger und immer wieder saugte sie mich ein.

Als es wieder einmal besonders heftig war, ging mir ein Licht auf: Genau das ist es. Genau das ist der Dhamma, die Wahrheit.

 

Das bin ich nicht, das gehört nicht mir, das ist nicht mein Selbst.

Ich kann nicht bestimmen, was ich denke. Genau das ist der Beweis, dass ich nicht meine Gedanken bin, es sind nicht meine Gedanken, sie sind nicht mein Selbst. Sie kommen einfach von allein, entstehen und vergehen wieder.

Und meine Gefühle, die so unbeherrschbar sind – wie könnte ich denn noch glauben, dass sie mir gehören, dass ich und meine Gefühle identisch sind. Dann hätte ich ja wohl noch etwas zu sagen in meinem Gefühlshaushalt! Auch sie entstehen und vergehen einfach, ohne dass „ich“ oder ein „Ich“ eine Rolle spielen.

Und mit meinem Körper ist es ganz klar. Ich kann ihn nicht einfach anweisen, keine Krebszellen zu produzieren. Auch das geschieht einfach.

Ich erlebte gerade mit meinem Körper, meinen Gedanken und Gefühlen die Wahrheit in reinster Form:

Das bin ich nicht, das gehört nicht mir, das ist nicht mein Selbst .

(M 35)

Es steigt ein Gedanke auf. Dieser Gedanke löst ein Gefühl aus – Angst, die schwer auszuhalten ist. Und ich will sie natürlich nicht haben, ich will sie loswerden.

Genau das ist Leiden.

Und nachdem mir das klar geworden war, kam ein anderes Gefühl dazu. Ich fühlte eine angenehme Kühle in mir, schwer zu beschreiben. Eine Kühle, die angesichts der Angst kühl blieb. Die Angst konnte mich nicht mehr entzünden, nicht mehr so in Aufruhr versetzen.

Und jetzt beruhigte sich wirklich etwas in mir.

Und wenn die Angst wieder aufsteigt, spüre ich sie und weiß: Es ist super unangenehm – und ich habe keinen Einfluss darauf.

Das bin ich nicht, das gehört mir nicht, da ist nicht mein Selbst.

So kann mein Herz gesunden.

 

Nakulapita-Sutta Teil 2

Und genau so erklärt es der Mönch Sariputto Nakulapita:

Nakulapita ging beseelt vom Gespräch mit dem Buddha nach Hause und begegnete auf dem Heimweg dem buddhistischen Mönch Sariputto. Der sprach Nakulapita an:

„Heiter sind deine Gesichtszüge, Hausvater, rein und lauter ist die Farbe deines Antlitzes. War es dir nicht heute vergönnt, aus dem Munde des Erhabenen ein Lehrgespräch zu hören?“ – „Wie sollte es anders sein, o Herr! Eben bin ich vom Erhabenen mit dem Ambrosia eines Lehrgespräches erquickt worden.“- „In welcher Weise bist du nun, o Hausvater, vom Erhabenen mit dem Ambrosia eines Lehrgespräches erquickt worden?“

Daraufhin berichtete Nakulapita von seinem Gespräch mit dem Buddha.

Der Ehrwürdige Sariputto stellte ihm daraufhin die Frage:

„Doch hast du nicht daran gedacht, o Hausvater, den Erhabenen weiter zu befragen: ‚Inwiefern ist, o Herr, siech der Körper und siech der Geist? Und inwiefern ist, o Herr, wohl der Körper siech, nicht aber der Geist?‘ „

„Von weit her würden wir kommen, um beim Ehrwürdigen Sariputta den Sinn dieser Rede zu erfahren. Gut wäre es wahrlich, wenn eben dem Ehrwürdigen Sariputta der Sinn jener Rede aufleuchten möchte.“

„So höre denn, Hausvater, und achte wohl auf. Ich werde nun sprechen.“ – „Ja, o Herr!“ antwortete der Hausvater Nakulapita dem Ehrwürdigen Sariputta.

Sariputto erklärt ihm, wann der Geist siech ist und wann nicht. Siech ist das alte Wort für krank und hinfällig.

Solange der Körper „mein“ Körper, Teil des „Ich“ ist, leide ich, wenn er altert oder krank wird.

Solange ich mein Bewusstsein als Teil meines „Ich“ empfinde, geht es mir schlecht, wenn darin Wahrnehmungen auftauchen, die ich nicht haben will. Gefühle, Gedanken, Körperempfindungen, unangenehme Sinneswahrnehmungen. Wenn ich all das als „Ich“ oder „mein“ ansehe, ist der Geist siech.

Realisiere ich aber, dass es nicht mein Körper, meine Gedanken, meine Gefühle, meine Sinneswahrnehmungen sind, dass sie einfach nur passieren, kann mein Herz gesunden.

Wie nun, o Hausvater, ist wohl der Körper siech, nicht aber der Geist?

Es ist da, o Hausvater, ein erfahrener, edler Jünger, die Edlen kennend, der Lehre der Edlen kundig, in der Lehre der Edlen geschult, die Guten kennend, der Lehre der Guten kundig, in der Lehre der Guten geschult.

Nicht betrachtet der die Körperlichkeit als das Selbst oder das Selbst als Körperlichkeit besitzend oder die Körperlichkeit als im Selbst oder das Selbst als in der Körperlichkeit. Nicht verharrt er in der vorgefaßten Meinung: ‚Ich bin die Körperlichkeit! Mein ist die Körperlichkeit!‘

Ihm, der nicht in der vorgefaßten Meinung verharrt, ‚Ich bin die Körperlichkeit! Mein ist die Körperlichkeit!‘, dem wandelt sich nun, verändert sich diese Körperlichkeit. Nicht entstehen ihm aber durch Wandel und Veränderung dieser Körperlichkeit Kummer, Jammer, Schmerz, Trübsal und Verzweiflung.

Nicht betrachtet er das Gefühl – die Wahrnehmung – die Gestaltungen – das Bewußtsein als das Selbst oder das Selbst als (Gefühl …) Bewußtsein besitzend oder das Bewußtsein als im Selbst oder das Selbst als im Bewußtsein. Nicht verharrt er in der vorgefaßten Meinung: ‚Ich bin das Bewußtsein! Mein ist das Bewußtsein!‘ Ihm, der nicht in der vorgefaßten Meinung verharrt, ‚Ich bin das Bewußtsein! Mein ist das Bewußtsein!‘, wandelt sich nun, verändert sich dieses Bewußtsein. Nicht entstehen ihm aber durch Wandel und Veränderung dieses Bewußtseins Kummer, Jammer, Schmerz, Trübsal und Verzweiflung.

So, o Hausvater, ist wohl der Körper siech, nicht aber der Geist.“

So sprach der Ehrwürdige Sariputta. Entzückten Herzens freute sich der Hausvater Nakulapita über das Wort des Ehrwürdigen Sariputta.

Nakulapita-Sutta

 

Bist du deine Gedanken? Deine Gefühle? Gibt es das Ich überhaupt? Wie erlebst du das? Lass uns in deinem Kommentar daran teilhaben.

 

Bild: Stockfoto-ID: 90536642 Copyright: Vladimir Galkin2012

 

14 Gedanken zu „Krebs – doch das Herz soll mir gesunden

  1. Hallo Christiane,

    ich wünsche Dir Gleichmut und Geduld – damit Du Dich mit den Gefühlen nicht identifizierst.

    Ich wünsche Dir im Hier und Jetzt zu leben – damit Du im Augenblick Ruhe und Frieden findest.

    Ich wünsche Dir Loslassen zu können und nicht abzulehnen – alles wandelt sich.

    Ich wünsche Dir das Gefühl der Verbundenheit mit allem – damit Du Dich nicht alleine fühlst.

    Ich wünsche Dir dass der 2-te Pfeil die Wirkung verliert – versuche ihn im Köcher stecken zu lassen.

    Ich wünsche Dir Weisheit, Kraft und Energie – damit Du diese herausfordernde Zeit gut bewältigst.

    Und obwohl mir Deine Fragen am Ende gerade als nicht so wichtig erscheinen. Ja, ich denke es gibt ein Ich, so wie es eine Welle gibt. Es ist eine eigene Kreation, die einem das Leben erleichtern sollte und es auch im großen Maße tut.

    Leider schießt es aus meiner Sicht manchmal über das Ziel hinaus. Gerade wenn unheilsame Gefühle wie Gier (Haben müssen) und Hass (ablehen) in’s Bewusstsein treten, fühlt sich das Ich besonders stark an und führt zu Leiden.

    Dir alles Gute und Liebe,
    Jürgen

  2. Werte Christiane

    Es ist interessant und eindrücklich, wie Du mit der Krankheit umgehst.
    Als Medizinerin bist Du in dieser Geschichte vorbelastet, was sich als Nachteil erweisen könnte. Deshalb wünsche ich Dir viel Weisheit, Kraft und Gleichmut!

    Bhikkhu Chantasaro

  3. Lieber Jürgen,
    ich danke dir sehr für deine liebevollen Worte.

    Herzliche Grüße,
    Christiane

  4. Ehrwürdiger Chantasaro,
    ja, es kann tatsächlich ein Nachteil sein, sich in dem Metier auszukennen. Die Gedanken haben einfach noch mehr Futter, um ihre Geschichten zu spinnen.
    Doch die Krankheit hat sich als großer Segen erwiesen. Davon erzähle ich das nächste Mal.

    Herzliche Grüße,
    Christiane

  5. liebe Christiane Michelberger,

    bitte löschen Sie meinen Nachnamen aus meinem vorherigen Text, sofern Sie ihn freischalten. Ich habe keine Erfahrung mit dem chat und deshalb nicht darauf geachtet.

    herzlichen Dank und alles Gute für Sie!
    Karin

  6. Liebe Karin,
    ganz herzlichen Dank für Ihren lieben Beitrag. Ich wünsche Ihnen alles, alles Gute für Ihre Operation. Da ich Ihren Nachnamen nicht löschen kann, habe ich den ganzen Beitrag gelöscht. Vorher habe ich ihn kopiert und per email an Sie zurückgeschickt. Wenn Sie möchten, können Sie ihn noch einmal ohne Ihren Nachnamen veröffentlichen.

    Herzliche Grüße und bleiben Sie behütet!
    Christiane Michelberger

  7. Guten Tag Christiane,

    ich bewundere Menschen wie dich, die mit derartigen Diagnosen/Krankheiten so positiv und gelassen (?) umgehen können.

    Für Menschen, die selbst nicht in so einer Lage sind, sind Verständnisbekundungen oft zwar gut gemeint, aber letztendlich nur Worte über eine Situation, über die man eigentlich nicht mitreden kann. (Eigene Erfahrung von „Todesangst“ auf dem Höhepunkt einer gefährlichen Erkrankung gegenüber dem üblichen Wortgebrauch).

    Aber eigentlich will ich auf den erwähnten Wortlaut „Das bin ich nicht, das gehört mir nicht …“ hinaus. Gut, rein intellektuell glaube ich das zu verstehen, aber was hilft „mir“ das in Extremfällen? Angenommen, „ich“ lege „meine“ Hand auf eine glühende Herdplatte. „Ich“ (oder wer oder was immer auch das sein soll) kann „mir“ dann hundert Mal sagen „Das bin ich nicht, das gehört mir nicht …“ – es hilft „mir“ leider kein bißchen.
    Warum empfinde „ich“ einen Schmerz, der „mich“ angeblich doch gar nichts angeht?
    Verstehe ich da etwas falsch?

    Alles Gute und viele Grüße

  8. Lieber Annapurna,

    Es ist genau so, wie du sagst. Ich habe selbst 20 Jahre lang mit Krebspatienten gearbeitet. Jetzt weiß ich, dass ich niemals wirklich nachfühlen konnte, welche geradezu archetypischen Ängste allein durch das Wort „Krebs“ lawinenartig losgetreten werden können.

    Ich hoffe, dass ich empathisch genug war, auch wenn ich nicht ahnen konnte, was wirklich in ihnen vorgeht.

    „Das bin ich nicht, das gehört mir nicht, das ist nicht mein Selbst“ war auch für mich eine intellektuelle Erkenntnis. Sehr gut erkannt! Mein nächster Bericht wird davon handeln, wie es an dieser Stelle weiterging. Ich hatte nämlich genug davon, lediglich logisch zu schließen: „Das bin ich nicht, das gehört nicht mir, das ist nicht mein Selbst“. Ich wollte es direkt erkennen.

    Und bin auf eine Methode gestoßen, mit der es unglaublich einfach war direkt zu sehen, dass es kein Ich gibt. Hinterher habe ich mich ziemlich dumm gefühlt, weil ich eine so simple Wahrheit so lange nicht gesehen habe.

    Du darfst gespannt sein. :-)

    Herzliche Grüße,
    Christiane

  9. Liebe Christiane,

    jetzt war ich ziemlich in den Texten versunken und möchte einfach nur zum Ausdruck bringen, dass sehr viel Zuversicht bzw. Vertrauen und Authentizität durch deine Worte strahlen.

    Wie wahr, wenn du schreibst, dass Leiden entsteht, wenn man etwas loswerden will. Ja, wer will das??? Dazu schreibst du ja demnächst; freu mich drauf.

    Von meiner Seite nun noch ein Spruch von Shunrya Suzuki:
    „Leave your front door and your back door open.
    Allow your thoughts to come and go.
    Just don’t serve them tea.“

    Ganz liebe Grüße von „down under“,
    Susanne

  10. Liebe Susanne,
    herzlichen Dank für deinen lieben Kommentar.
    Ja, wer will das Leiden eigentlich loswerden…Diese Frage habe ich zum Glück kurz darauf geklärt :-). Meinen Artikel dazu findest du hier .

    Der Spruch von Suzuki ist wunderbar zutreffend. Ich war bisher einfach zu gastfreundlich ;-).

    Liebe Grüße,
    Christiane

  11. Liebe Christiane,
    erst gestern las ich in „Buddhismus aktuell“ von Deinem blog.
    Hatte mich gerade bei Dir vorgestellt, und Dir von meinem Lymphdrüsenkrebs vor 4 J. erzählt; und nun lese ich mit Erschrecken, daß Du selbst an Krebs erkrankt bist! Ich vermute, Du machst gerade die Hölle der Chemo durch…
    Von Herzen wünsche ich Dir weiterhin Kraft, zuversichtlich durchzuhalten. Zum Glück hast Du ja eine gute Prognose!
    Mir hatten Visualisierungen sehr geholfen, die ich im tibetischen Buddh. kennengelernt hatte: Ich stellte mir den Medizinbuddha vor, goldenes Licht stieg auf aus seinem Haupt und strömte wohltuend und heilend in mich ein, in jede einzelne Zelle meines Körpers…Hörte auch täglich das vom Dalai Lama gechantete Mantra, das langes Leben bewirken soll (woran ich aber nicht glaube; eine kathol. Bekannte schenkte es mir), seine wunderschöne tiefe Stimme klingt so tröstlich! –
    Trotz meiner Ungläubigkeit bezüglich Karma und Reinkarnation stärkten mich die Visualisierungen; sobald ich ins Grübeln kam, und dachte, ich werde diese Chemo nicht überleben, fing ich an, zu chanten…
    Sarva mangalam! (Segen allerseits)
    Chrisja

  12. Liebe Chrisja,

    herzlichen Dank für deine lieben Wünsche! Ich freue mich, dass du wieder gesund geworden sind und das gefunden haben, was dir half, deine Therapie durchzustehen.

    Durch die Hölle bin ich gegangen, allerdings nur so lange, bis ich die Illusion des Ichs durchschaut hatte.

    Danach war klar, dass die Hölle von meinen Gedanken erschaffen worden war. Wenn ich einfach nur die Realität – also das, was ich wirklich wahrnehmen konnte – ansah, war alles ganz einfach. Eine Chemotherapie war zum Glück nicht notwendig, dann wäre die Therapie auf jeden Fall noch viel unangenehmer gewesen.

    Mit deinem Unglauben bist du hier herzlich willkommen. Ich glaube auch nichts, ohne es zu prüfen. Das ist ja auch genau das, was der Buddha empfohlen hat. Inzwischen hat er aber von mir schon einen ziemlichen Vertrauensvorschuss, weil alles, was ich bisher nachprüfen konnte, gestimmt hat.

    Ich selbst bin mehr ein nüchterner Typ und mir hilft es immer am besten, einfach wahrzunehmen was ist. Und die Gedankengeschichten von der Wirklichkeit zu trennen.

    Ganz liebe Grüße und schau dich gern hier um,
    Christiane

    Ich freue mich, dass es Sie wieder genesen sind!

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